Ich weiß nicht von wem dieses Zitat stammt. Eine meiner Mentorinnen hat es mir vor Jahren mit auf den Weg gegeben. Es stand auf einer Karte, die ich von ihr bekam. Als ich das las, dachte ich mir.
"Was genau hat das mit mir zu tun? Ich verschaffe mir im täglichen Tun schon soviel Stille und ich bin in mir schon so viel gechillter geworden. Das verstehe ich nicht. Hab ich ja schon."
Ich muss direkt lachen, während ich das nieder schreibe. Denn das ist so meine Strategie. Wenn ich etwas vor die Füße geschmissen bekomme, womit ich nicht rechne und das gerade absolut meine Situation betrifft, was ich gerade brauchen würde, gehe ich voll in den Widerstand. Ich beschwichtige alles in mir damit, dass ich, in dem Fall, die Stille ja völlig in mein Leben integriert habe, also wozu diese Karte mit diesem Hinweis 😊. Mein Selbstsabotage-Modus aktiviert sich da in Windeseile. Also eines weiß ich fix, sobald sich der aktiviert, ist das was ich glaube schon erreicht zu haben noch sehr ausbaufähig, doch mein innerer Selbstsaboteur schreit sofort. „No, no, bleib wo du bist, da ist sicher nicht mehr möglich als du aktuell kennst und hast“ – Doch, das ist bullshit. Ich begrenze mich da nur selbst und es gibt immer noch mehr zu entdecken, um mein Leben noch lebendiger und leichter zu machen.
So, das Foto hier entstand ein paar Monate, nachdem ich die besagte Karte erhalten hab, in Schweden. Wir hatten die Möglichkeit eine Woche auf einer Huskey-Hundefarm zu verbringen, Hundeschlitten zu fahren und ein Teil des täglichen Farmalltages zu sein.
Es war gerade eine etwas holprige Zeit. Ich war dabei meine Master Thesis zu schreiben, meine Tochter stellte mich vor viele Herausforderungen, die noch einige Lernaufgaben für mich parat hatten, ich besuchte einige Kurse nebenbei und im Job gab es eine Veränderung, an der ich auch etwas mehr als weniger zu nagen hatte. Am 2. Tag auf der Farm erfuhren wir, dass der Ukraine-Russland Krieg losgebrochen war und ich muss gestehen ich hatte so ziemlich alles Gepäck dabei: Angst zu versagen, Angst was noch kommen wird, Angst, da unsere Tochter nicht bei uns war und diese Kriegssituation herrschte, Stress, da mir alles aus den Rudern lief und sicher noch einiges mehr. 😊
DOCH. In diesen Tagen an diesem wunderbaren Platz habe ich für mich entdeckt, welche Stille in mir schlummert, die ich zuvor vl noch nie oder schon lange nicht mehr erfahren habe.
Bei den Ausfahrten mit den Hunden und der landschaftlichen Weite, fast Unendlichkeit dort, fand ich einen Teil von mir, der in Vergessenheit geraten war. Ich krame diesen seither immer wieder mal hervor, wenn es wieder mal Zeit ist für etwas Ruhe ist.
Hört sich vl kitschig an, aber ich glaube, diese Erfahrung hat für mich vieles verändert. Ich habe dort begriffen, dass es eine Stille gibt, die ich nicht im Außen finden werde und die Suche dort auch keinen Sinn macht. Ich kann sie jederzeit, egal wo ich bin in mir anknipsen. Diese Stille hat eine besondere Qualität, die ich im Alltag nicht mehr finden konnte und sie auch nicht mehr kannte. Die Gedanken verschwinden nicht, doch sie ziehen einfach an mir vorbei, sie bekommen keine Aufmerksamkeit von mir, ich plane nichts, ich baue nichts, ich tue nichts, ich darf einfach da sein. Die kleine Ameise als Teil des Ameisenhaufens, eines komplexen Systems, indem alles ineinander greift.
Auf diesen Ausfahrten mit den Hundeschlitten wurde es so still in mir und ich konnte Kraft schöpfen und alles um mich herum, all das Traurige, Beängstigende relativierte sich für mich.
Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Wollt ihr weitere Impulse dazu?
Ihr könnt mich jederzeit auch direkt kontaktieren oder einfach ein Kommentar hinterlassen.
Und bitte sieh dir diese entzückenden Hundekinder an. Am liebsten hätte ich sie alle eingepackt.
Hab eine schöne Zeit.
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Schöne Grüße
Isabella
Von NaturalFlow
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